Warum bin ich eigentlich DJ geworden?

Tja, warum bin ich eigentlich Wochenende für Wochenende in Niederösterreich und Wien unterwegs um Leute auf ihrer Hochzeit, ihrem Geburtstag oder einem Firmenevent musikalisch zu begleiten? Die einfachste Antwort auf diese Frage wäre "weil es mir einfach Spaß macht", dennoch möchte ich in diesem Beitrag etwas mehr in die Tiefe gehen, einen Einblick in mein Leben geben und euch erzählen wie eigentlich alles begann.

Die ersten Berührungspunkte

Begonnen hat eigentlich alles mit den ersten Keyboardstunden die ich damals im Volksschulalter genommen habe. Nebenbei war ich noch in der Sportunion und trainierte Fußball und Jiu-Jitsu. Leider wurde mir das ganze in Summe dann viel zu viel und ich beschloss gleich alles gemeinsam aufzugeben.

 

Im Teenageralter war es dann vor allem die elektronische Musik die mich faszinierte und mit gerade mal 14 Jahren verbrachte ich fast jedes Wochenende vor dem Radiogerät um mir die Liveübertragungen aus der damaligen Discothek Millennium in Krems anzuhören. Da ich hier so gut wie kein Wochenende ausgelassen habe, war das für meine Eltern, gerade auch im Urlaub, etwas gewöhnungsbedürftig.


Ich wusste damals aber ganz genau, dass ich auch irgendwann einmal vor großem Publikum stehen möchte um dort Musik zum Besten zu geben, um Leute zu unterhalten und einen Titel so harmonisch in den anderen zu mixen, dass am Ende ein Musikmix zustande kommt, der das Publikum fesselt und die Menschen zum Tanzen animiert.

Die ersten Übungen

Um in diese Richtung Erfahrung zu sammeln organisierte ich mir die kostenlose Privatversion des DJ Programmes "Virtual DJ", mit welchem wohl jeder DJ im Laufe seiner Karriere schon mal Erfahrung gemacht hat. Damals gab es noch kein Spotify, auch iTunes stand noch in den Startlöchern und so musste ich, um an Musik zu kommen, erstmals einige CDs kaufen. Elektronische Musik wurde damals gerne auch schon in ganzen Mixen verkauft, weshalb ich viele Titel erst mühsam "zurechtschneiden" musste, um überhaupt loslegen zu können.

 

Auch Youtube Tutorials oder Facebookgruppen gab es damals noch keine - weshalb ich einzig und allein auf mein Gehör angewiesen war. Ich versuchte immer und immer wieder Titel ineinander zu mischen. Mit der Zeit bekam ich ein Gefhül dafür was harmonisch klang und was nicht. Dem Keyboardunterricht von damals gebührt dafür wohl auch ein kleiner Dank.

Erste Auftritte & Bekanntschaften mit DJ Kollegen

Im Zuge meiner fast täglichen Übungen fand ich immer mehr Gefallen an der Sache und wollte nun endlich auch vor Publikum Musik machen. Der Partykeller eines Freundes bot sich dafür perfekt an. Alle 1 - 2 Monate fand dort eine Party statt, auf welcher ich für die Musik verantwortlich war. Hin und wieder wurden sogar Mottopartys zu verschiedensten Anlässen veranstaltet.


Der Groschen war gefallen und meine DJ Karriere nahm ihren Lauf. Ungefähr zu gleichen Zeit war es mir nun auch möglich völlig legal in Clubs und Discotheken hineinzukommen. Mich interessiere damals nicht wirklich das Partyleben an sich, sondern die Tätigkeit des Resident DJs, der Woche für Woche im gleichen Club für die richtige Musik sorgte. Irgendwann einmal sprach ich ihn einfach an, lernte ihn kennen und durfte ihm bei seiner Arbeit auf die Finger schauen.

 

Nebenbei war ich auch in einem großen Onlineforum aktiv, wo auch viele bekannte österreichische Djs unterwegs waren um sich gegenseitig auszutauschen. Durch dieses Forum lernte ich schnell neue Leute der Branche kennen und schloss meine ersten Bekanntschaften und Freundschaften mit Gleichgesinnten.

Die ersten richtigen Bookings

Diese Bekanntschaften verhalfen mir dann auch zu meinen ersten Bookings. Vorwiegend waren das Gigs in einer nahegelegenen Discothek oder aber auch auf kleineren Parts und Clubbings. Ich erinnere mich zum Beispiel auch noch an eine Clubbingveranstaltung in Pulkau, die ich damals mit 2 anderen DJ Kollegen gemeinsam bespielen durfte.

 

Mit der Zeit mehrten sich auch Anfragen für Tanzveranstaltungen und sogar ein regionales Tanzlokal zeigte Interesse an mir. Da ich in einer sehr tanzfreudigen Familie groß wurde und auch mein Onkel vor Jahren als Hobby DJ unterwegs war, war mir Tanzmusik wie Schlager, Oldies und Evergreens keinesfalls fremd und so beschloss ich, mich auch in diese Richtung musikalisch aufzustellen.

 

Zu dieser Zeit war iTunes dann Gott sei Dank schon ein Thema und der Musikkauf wurde wesentlich einfacher, als das zu meinen Anfangszeiten noch der Fall war. Mit ausreichend Musik im Gepäck absolvierte ich nun also neben einigen Clubbingevents auch die ersten Gigs auf Tanzveranstaltungen wie etwa einem Sportfest oder diversen Geburtstagsfeiern.

Der DJ Contest

Trotz der vielen Auftritte auf Tanzveranstaltungen hatte mich die elektronische Musik und das ineinander Mischen von Songs weiterhin fasziniert und ich begann meine Kenntnisse zu perfektionieren. Zufälligerweise wurde dann im Jahr 2011 ein DJ Contest im Zuge des Hollabrunner Volksfestes ausgerufen - eine Chance die ich gerne wahrnehmen wollte.

 

Mit einem gut einstudierten und geprobten DJ Set und vielen Freunde die ich als Fans zur Unterstützung mitnehmen durfte, machte ich mich also auf den Weg zu diesem DJ Contest um mein Set zum Besten zu geben. Unter 10 Teilnehmern war ich der Einzige, der versuchte mit rein kommerzieller Musik, also Musik aus den aktuellen Charts, und einer ordentlichen Portion Mikrofonarbeit zu punkten. Und mein Plan ging auf - ich gewann den Contest und einen neuen DJ Kopfhörer.

 

Der Kopfhörer war zwar ein sehr nettes Geschenk, aber nicht der Grund warum ich eigentlich an diesem Contest teilgenommen hatte. Ich wollte einfach Aufmerksamkeit auf mich ziehen und vor allem auch die Veranstalter des Contests, die regelmäßig Events und Clubbings veranstalteten, kennen lernen.

Die ersten größeren Events

Noch am selben Abende wurde ich gefragt ob ich denn auch einmal auf einem dieser Clubbings auflegen möchte. Es folgten dann einige tolle und riesige Events in der Hollabrunner Sporthalle - einmal sogar gemeinsam mit den Atzen, die damals ihre großen Erfolge mit "Hey, das geht ab" feierten.

 

Nebenher war da zur gleichen Zeit immer noch das Tanzlokal für das ich regelmäßig gebucht wurde sowie auch die ersten Geburtstagsfeiern und auch Hochzeiten von Leuten aus der Region.

Der Weg in die Selbstständigkeit

Da sich die Anfragen immer mehr häuften und ich zunehmend auch in immer besseres Equipment investierte, war es Schlussendlich 2013 an der Zeit ein eigenes Unternehmen zu gründen. Aus der ursprünglichen Idee Events unter dem Branding Sunset Entertainment zu veranstalten, entstand so damals auch mein heutiger Firmenname.

 

Die erste Website wurde gebastelt, Flyer und Visitenkarten bestellt. Die DJ Tätigkeit wurde allmählich immer mehr zu meinem Nebenberuf. Natürlich hatte ich zu dieser Zeit einen Hauptjob dem ich 40 Stunden lang Mo - Fr nachging. Meine DJ Auftritte fanden großteils am Wochenende und auch noch nicht regelmäßig statt.

Rückschritte und kleine Niederlagen

Bis zu diesem Zeitpunkt verlief eigentlich alles sehr gut und über die Jahre habe ich damals ein kleines DJ Business aufgezogen, das ich immer als Ausgleich zu meinen 40 Stunden Job sah. Doch in dieser Zeit gab es in meinem Hauptjob leider auch beruflichen Gegenwind, der mir diesen dann letzendlich auch gekostet hat.

 

Da ich damals nicht genau wusste, wo die berufliche Reise hingehen sollte, nahm ich mir einen Vater, der ebenfalls Selbstständig ist, zum Vorbild und hatte den Plan hauptberuflich in seiner Branche, dem Handel, Fuß zu fassen. Dass ich vom Djing leben könnte, war mir damals eigentlich nicht wirklich bewusst.

 

So gründete ich gemeinsam mit meinem Cousin erneut ein Unternehmen welches im Handel Fuß fassen sollte. Leider entwickelte sich das Unternehmen nicht wirklich so wie wir uns das vorgestellt hatten, doch aus heutiger Sicht bin ich auch froh darüber. Beinnahe hätte ich damals mein Hobby schon komplett aufgegeben und stand auch schon kurz davor mein DJ Gewerbe ruhend zu melden, da ich leider auch kaum noch Zeit dafür fand. 

 

Zur gleichen Zeit musste ich auch private Rückschläge erleiden, was die gesamte Zeit damals nicht einfacher machte. Nachdem wir nach gut 1 1/2 Jahren zu dem Schluss gekommen sind, dass unser Gewerbe keinen Sinn macht, stand ich nun also wieder da und wusste nicht mehr wie es nun beruflich weiter gehen sollte.

Arbeit als Agentur Dj

Es war Ende 2014, als ich eher durch Zufall auf die Anzeige einer DJ Agentur gestoßen bin, die sich hauptsächlich auf Hochzeiten spezialisiert hat. Einen Versuch war es Wert, immerhin hatte ich mein DJ Gewerbe ja doch nicht still gelegt und mich finanziell mit ein paar DJ Aufträgen über Wasser gehalten. 

 

Es dauerte nicht lange bis sich der Herr von der Agentur bei mir meldete und er war sichtlich an mir interessiert. Ich sollte auch gleich im Jänner auf der großen Hochzeitsmesse in Wien vorbeikommen um erste potentielle Kunden kennen zu lernen. Es war meine erste Hochzeitsmesse die ich besuchte, ich wusste damals noch nicht mal, dass es sowas wie eine Hochzeitsmesse überhaupt gibt.

 

Ich konnte unglaublich viel Erfahrung aus diesen 3 Tagen Messe, viele Anfragen und interessante Kundengespräche mitnehmen und bekam auch mein erstes Event von der Agentur vermittelt. Leider bekam ich aber auch mit, dass es neben mir auch sehr viele wesentlich unerfahrenere Leute gab, die man als DJs für Hochzeiten vermittelte.

 

Ich gönnte den Kollegen diese Aufträge zwar, merkte aber schnell, dass das Geschäftsmodell der Agentur einfach nicht zu mir passte. Ich hielt es einfach schlichtweg für falsch unerfahrene Leute zu Hochzeitsgesellschaften und Events zu schicken nur um möglichst viel Profit zu machen, was im nächsten Schritt dann dazu führte, dass ich die Agentur nach einiger Zeit wieder verlies und zwar bevor noch die Hauptsaison startete. 

Hauptberuf DJ

Die daraus gewonnene Erfahrung und meine ersten Berührungen mit dem Thema Online Marketing führten dann dazu, dass ich künftige also als selbstständiger Dj und ohne Agentur richtig durchstarten wollte. Ich investierte nochmal ordentlich Geld in Marketing und natürlich auch in meine Ausrüstung und wurde schneller belohnt als ich es für möglich hielt.

 

Ich schaffte es, fast für den gesamten Sommer 2015 ausgebucht zu sein und hatte endlich wieder ein Ziel vor Augen und ordentlich positive Energie in mir. Neben den vielen Marketingmaßnahmen die ich damals gesetzt hatte, begann die Mundpropaganda nun jetzt auch endlich richtig ins Laufen zu kommen.

 

Ich spezialisierte mich von nun an auf Hochzeiten, Geburtstage und Firmenevents und knüpfte Kontakte zu anderen DJs die ebenfalls in diesem Bereich tätig waren. Schon bald begann ich Anfragen für Termine, die ich selbst nicht wahrnehmen konnte, an andere DJs weiterzugeben und ging Kooperationen und Partnerschaften mit befreundeten Musikern, Fotografen und anderen Dienstleistern ein.

 

Aus diesen Kooperationen entwickelten sich mit der Zeit nicht nur sehr gute Geschäftsbeziehungen sondern auch Freundschaften über die ich heute noch sehr froh bin.

 

Ich war nun also endgültig Hauptberuflich DJ.

Gründung des Event- und Hochzeitsservice Sunset Entertainment

Im Sommer 2017 nahm ich mir eine Woche Auszeit um das was in den letzten Jahren passiert war nochmal geistig Revue passieren zu lassen. Ich hatte schon ziemlich viel erreicht, aber als Vollblutunternehmer, zu dem ich mich mittlerweile entwickelt hatte, wollte ich noch mehr. Mein Ziel war es zu wachsen und so stellte ich mir die Frage wie meine Kunden künftig noch mehr von meinen Leistungen profitieren könnten.

 

Mir fiel ein, dass viele Brautpaare in Vorgesprächen immer nach anderen Dienstleistern aber auch Dingen wie einer Fotobox oder Stuhlhussen fragten und so kam mir der Gedanken mich in diese Richtung zu entwickeln. Der Kunde bekäme so alles aus einer Hand und hätte für all diese Dinge nur einen einzigen Ansprechpartner.

 

Aus dieser Idee heraus entstand dann schlussendlich meine Event- und Hochzeitsserviceagentur Sunset Entertainment, die ich nach meinem Firmennamen benannte.

 

Als Inhaber dieser Agentur vermittle ich heute nicht nur Djs, Musiker und meinen befreundeten Fotografen Christian Mari, sondern vermiete auch Fotoboxen und Hussen für Events und Hochzeiten.

 

Mein Fokus liegt aber noch immer auf meiner Tätigkeit als DJ, die ich nach wie vor über alles liebe und auch in den nächsten Jahren weiterhin mit viel Freude und Spaß an der Arbeit ausüben möchte.

 

Euer DJ GS